++ Summertime ++ Schafe ++ LG ++
Liebe Freunde, Gäste, Besucher und Newsletter-Interessierte
Jede Jahreszeit hat so ihren ganz eigenen Sound, ihre Qualitäten, ihr Temperament, Rhythmus und ihre Gerüche. Der Juli tönt für mich einerseits nach schnellen Rhytmen, nach Ohrenwürmern, aber auch nach meditativem Jazz und ganz ruhigen Klängen. Man fühlt die Hitze, das Schwitzen, aber auch die Erholung im Schatten und kühlen Nass des Schwimmteichs. Ich liebe diese Zeit, sie füllt mich auf ganz andere Art, bin am Abend nicht vom Arbeiten müde, sondern von dem vielen Draussensein in der Wärme, der gleissenden Sonne und den langen Tagen.
Ausserdem und wohl sicher auch tonangebend waren Zora und Jana drei Wochen hier. Beide Mädels sind um die 13 und nicht das erste Mal hier. Diesmal hatten sie den Auftrag bei Monika Boss Jungponys zu reiten. Unter der Woche waren sie also immer vormittags ausser Haus. Ich hab die Zeit mit den beiden sehr genossen. Wir haben viel gebadet, Spiele gespielt und Mosaike hergestellt, aber auch zusammen gehaushaltet. Die Zeit verflog nur so.
In dieser Zeit holten wir mit Hilfe von Georg zwei Schwarzkopfschafe von Beatrice zur Beweidung des einen Gartenteils. Die Mädels durften hinten im Bus zusammen mit den Schafen sitzen. Beim Ausladen gab es dann noch Action, weil das eine Schaf vorzeitig aus dem Bus sprang. Ich schnappte es mit dem Arm um seinen Hals, wurde zu Boden geworfen und Zora schmiss sich auf das Schaf. Alle zusammen harrten wir aus, bis Georg das andere Schaf ins Gehege gebracht und uns aus der misslichen Lage befreien konnte. Der Gipfel war allerdings, als Georg dann hinterher so lapidar sagte, der wäre ohnehin nicht von seinem Bruder abgehauen!
In der ersten Juliwoche war Isabella, meine Helferin vom Frühjahr, für eine Woche hier, um mich während fünf Tagen zu vertreten. Ich hatte wieder einmal eine Auszeit geplant, die nun tatsächlich auch klappte. Mit Regine und Barbara verbrachte ich herrlich erholsame Tage in der Provence. Es hat gut getan und ich werde schauen, dass ich das regelmässig einrichten kann. Ein paar Tage im Jahr Tapetenwechsel tut einfach gut und lässt mich wieder mit viel mehr Motivation an meine Arbeit gehen. Ausserdem lerne ich so Frankreich noch besser kennen.
Apropos Frankreich... seit einiger Zeit nehme ich Französisch-Unterricht bei Georg. Zusammen mit Barbara üben wir uns alle 2-3 Wochen in der französischen communication. Das bringt viel! Obwohl ich mich gut durchschlage und schon lange keine Hemmungen mehr habe, französisch zu reden, war ich mit mir selber nicht zufrieden. Ich hatte den Eindruck, dass sich mein Franz-Niveau nicht mehr verbessert, und sich Fehler langsam aber sicher festsetzen. Nun ist auch wieder Freude an der Sprache da. Ausserdem haben wir es während des Unterrichts lustig und Dinge, die uns interessieren, können gleich angesprochen und geklärt werden.
Ich hab ja versprochen, in diesem Newsletter mehr zum Thema Lebensgemeinschaft zu schreiben. Seit ein paar Wochen steht auf einem deutschen Onlineportal ein entsprechendes Inserat. Es haben sich auch einige gemeldet. Aber wie das wohl immer bei solchen Inseraten ist, ist vielleicht eines von zehn Anfragen auch wirklich ernsthaft, durchdacht und realistisch. Also, mittlerweile bin ich mit zwei Frauen am Korrespondieren. Und beide haben sich für einen Besuch im September angemeldet. Die eine für zwei Wochen, die andere für ein Wochenende. Ich hoffe zwar, dass das geplante Wochenende sich ein wenig ausdehnen lässt, aber ich werde sehen. Dann sind da zwar noch andere “Anfragen” am Laufen, aber die sind noch nicht spruchreif.
Die Schafe haben sich inzwischen gut eingefunden. Sie verschmähen zwar hartes Brot, Karotten und Äpfel, fressen dafür aber liebend gerne ein gepresstes Spezialfutter. Mit dem Geräusch vom klappernden Futterkübel kommen sie angerannt und fressen aus der Hand. Das war das Ziel. Denn Futter hat es sonst genügend. Die Idee ist ja schon, dass sie das Gras schön brav wegfressen. Das ganze ist ein Testlauf. Ich will sehen, wieviel Aufwand es macht, sie zu halten, ob es Sinn macht und sich die Schafe natürlich auch wohl fühlen. Für mehr als zwei hat es allerdings zuwenig Platz. Vermutlich reicht es auch nicht für eine Ganzjahreshaltung. Da müsste zuviel zugefüttert werden, aber mal schauen. Ansonsten finde ich es schön, die beiden hübschen Böcke, hier zu haben.
Hoffen wir, dass der Sommer noch laaaaange hinhält!
Ganz herzlich
Silvana & Co.